12 Fragen an unser Vereinsmitglied Martin Uster der Brauerei Baar AG
Was ist dein Hauptantrieb hinter der Leidenschaft für das Brauen?
Meine Leidenschaft für das Brauen entspringt dem Wunsch, durch die Herstellung unseres eigenen Bieres selbstständig zu bleiben, meine Begeisterung für das Brauwesen zu verfolgen und natürlich sicherzustellen, dass es der Bevölkerung auch schmeckt. Dabei ist es mir besonders wichtig, die Tradition und Qualität unserer Brauerei zu bewahren und die Werte, die unsere Familie seit fünf Generationen repräsentieren, zu pflegen. Ich bin stolz auf unser Team und engagiere mich dafür, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich in ihrem Beitrag zum Erfolg unserer Brauerei anerkannt und geschätzt fühlen.
Was machst du als Erstes an einem Brautag?
An einem Brautag, der wie jeder andere beginnt, übernehme ich Aufgaben im Bereich Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb. Ich bin massgeblich an der Entwicklung von Marketingstrategien für unser Bierprodukt beteiligt und kümmere mich auch um die Werbung. Darüber hinaus koordiniere ich den Vertrieb und bearbeite Kundenanfragen.
Welches Bier steht bei dir zuhause immer im Kühlschrank?
Bei mir steht immer ein selbstgebrautes Bier im Kühlschrank, welches ich mit Stolz geniesse und mit Freunden teile. Seit rund einem Jahr steht auch immer ein alkoholfreies Baarer Bier in meinem Kühlschrank.
Erinnerst du dich an dein erstes Bier? Wann, wo, wie?
Meine erste Begegnung mit Baarer Bier fand bei einer örtlichen Veranstaltung unseres Unihockeyvereins statt, als ich gerade 16 Jahre alt war und versuchte, mit den „Grossen“ mitzuhalten. An diesem Abend habe ich mir wohl ein paar Biere zu viel gegönnt, und am nächsten Tag fühlte ich mich entsprechend schlecht. Diese Erfahrung führte dazu, dass ich für einige Wochen kein Bier mehr trank. Ich musste lernen, dass Bier ein Genussmittel ist und nicht in grossen Mengen wie Softdrinks konsumiert werden sollte.
Was macht ein Bier für dich einzigartig?
Die Einzigartigkeit eines Bieres kann auf vielfältige Weise definiert werden. Sie hängt von der Rezeptur, den Zutaten, regionalen Einflüssen sowie persönlichen Vorlieben und Stilrichtungen ab. Als Liebhaber von Lagerbier schätze ich besonders diese Stilrichtung. Die Mischung aus Süsse, Erfrischung und einer dezenten Bitternote macht dieses Bier für mich einzigartig und besonders genussvoll.
Ein neues Bier, dass du in den letzten Monaten entdeckt hast?
Wie bereits erwähnt, entdecke ich immer mehr den Genuss von alkoholfreien Bieren. Die Tage im Büro sind hektischer geworden, die Verantwortung in der Brauerei hat zugenommen, und der Termindruck lässt nicht nach. Es ist nicht immer möglich, 100% zu geben, aber immer öfter müssen wir an unsere Grenzen gehen und private sowie geschäftliche Angelegenheiten unter einen Hut bringen. Aus diesem Grund greife ich beim Feierabendbier öfters zur alkoholfreien Variante.
Wofür bist du der FSB-Community besonders dankbar, was schätzt du besonders?
Ich schätze den Austausch mit Kollegen im selben Bereich, ohne dass dabei ein Wettbewerb auf dem Markt entsteht. Es ermöglicht uns, voneinander zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und uns gegenseitig zu unterstützen, ohne dass wir uns in direkter Konkurrenz zueinander befinden.
Was ist das Ausgefallenste, das du jemals in einem Bier eingebraut, hast?
Unser am meisten herausragendes Bier war zweifellos das Zuger Chriesi Bier, das mit Zuger Kirschsaftkonzentrat gebraut wurde. Der Brauprozess war äusserst aufwendig. Leider wurde das Bier von den Verbrauchern nicht so gut angenommen, wie wir es erhofft hatten. Aus diesem Grund haben wir uns nach zwei Jahren entschieden, die Produktion des Bieres einzustellen. Dieser Lernmoment war ein wichtiger Teil unserer Erfahrung, und wie man so schön sagt auf Englisch: „You win some, you lose some!“ Das Wichtigste ist, dass die positiven Erfahrungen überwiegen.
Welche verrückte oder ungewöhnliche Geschichte steckt hinter einem eurer Biere?
Hinter unseren Bieren verbirgt sich eigentlich keine Sammlung von verrückten Anekdoten. Das Baarer Bier hat eine lange Geschichte in der Region, die es zu bewahren gilt. Bei der Auswahl unserer Produkte gehen wir mit Bedacht und im Rahmen unserer Möglichkeiten vor. Wir sind offen für neue Trends, ohne jedoch unsere Wurzeln zu vernachlässigen. Als Brauerei mittlerer Grösse können wir uns ein überschaubares Risiko erlauben. Natürlich sind nicht alle unsere Ideen so erfolgreich, wie wir es uns erhoffen, aber in der Regel kommen unsere Kreationen gut bei der Bevölkerung an, und wir geniessen ein positives Image in der Region.
Welche Orte oder Umgebungen inspirieren dich am meisten, wenn es um neue Bierideen geht?
Wenn ich andere Brauereien besuche, erhalte ich gelegentlich Anregungen, die wir dann in unsere Arbeit integrieren. Wir sind offen dafür, Ideen umzusetzen, die uns präsentiert werden, und entwickeln nicht jede Spezialität vollständig eigenständig.
Was wärst du, wenn nicht Geschäftsleiter der Brauerei?
Bereits in der dritten Klasse erklärte ich meiner Lehrerin, dass ich einmal Brauereidirektor werden würde. Mich faszinierte schon immer die Welt der Getränke, insbesondere des Biers. Andere berufliche Vorstellungen hatte ich nie. Mein Ausbildungsweg war immer darauf ausgerichtet. Dennoch war mir klar, dass ich irgendwann im Büro arbeiten würde. Handwerkliche Berufe waren nie meine bevorzugte Berufswahl.
Wenn eure Brauerei Musik wäre, welche wäre es?
Ein Song, der traditionelle Volksmusikelemente mit modernen Rhythmen vereint, ist „Take Me Home, Country Roads“ der Hermes House Band. Der Song bildet eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, ähnlich wie es die Brauerei Baar möglicherweise tut, indem sie Tradition mit Innovation verbindet.
Herzlichen Dank Martin!