12 Fragen an unsere Vereinsmitglieder Michèle und Joël Müller der Brauerei Kornhausbräu AG
Was bedeutet es für euch, die Brauerei in der nächsten Generation zu übernehmen?
Es heisst, das Abenteuer unserer Eltern weiterzuführen – aber als Geschwister einen ganz eigenen Kurs einzuschlagen. Wir wollen Tradition ehren und gleichzeitig mutig Neues wagen.
Was ist dein Hauptantrieb hinter der Leidenschaft für das Brauen?
Joël: Die Mischung aus Handwerk, Kreativität und der Magie, Menschen mit einem Glas Bier zusammenzubringen und zu begeistern.
Was machst du als Erstes an einem Brautag?
Joël: Licht an. Druckluftkompressort an. Dampfkessel an. Danach mein tägliches «Workout»: von Hand Malz schroten und einmaischen – das sind gut und gerne 170 Kilogramm.
Welches Bier steht bei euch zu Hause immer im Kühlschrank?
Unsere Vielfalt – da ist immer etwas für unsere Gäste dabei. Michèle hat für sich immer noch ein Fläschchen Schwarzbier versteckt, und bei Joël steht stets ein Märzen an der Kühle.
Erinnert ihr euch an euer erstes Bier? Wann, wo, wie?
Wahrscheinlich zu jung und ziemlich sicher mit Papa. Denn seine Worte waren: Wenn ihr Alkohol trinkt, dann Bier – da weiss man, was drin ist.
Was macht ein Bier für euch einzigartig?
Wenn Geschmack und Geschichten aufeinandertreffen. Wir lieben Bierstile und deren Ursprungsgeschichten. Diese dienen auch wunderbar für Smalltalk mit unseren Gästen.
Ein neues Bier, das ihr in den letzten Monaten entdeckt habt?
Ein wildvergorenes Sauerbier aus einer Mikrobrauerei – es hat gezeigt, dass Mut immer schmeckbar ist. Für uns eine wahre Geschmacksexplosion am Gaumen. Respekt.
Wofür seid ihr der FSB-Community dankbar, was schätzt ihr besonders?
Für den ehrlichen Austausch – da wird nicht nur Bier geteilt, sondern auch Ideen, Fehler und grosse Träume. Wir feiern es, dass die Community ein wichtiges Organ ist, das positiv über unsere tolle Schweizer Biervielfalt spricht.
Was ist das Ausgefallenste, das ihr jemals in ein Bier eingebraut habt?
Wir haben mit der ZHAW Hanf durch Hopfen ersetzt. Das Ziel war, die Bitterkeit ohne den üblichen Hopfen zu erzielen, jedoch auf den typischen Hanfgeschmack zu verzichten. Der Prozess ist noch im Gange und wird demnächst im Dokfilm «Hanf ohne High» kurz vorgestellt.
Welche verrückte oder ungewöhnliche Geschichte steckt hinter einem eurer Biere?
Der Running Gag unseres Vaters: Für das erste Herbstbier wollte er unbedingt Marroni verarbeiten! Nun gut – man versuche, Edelkastanien im Sommer zu erhalten …
Welche Orte oder Umgebungen inspirieren deuch am meisten, wenn es um neue Bierideen geht?
Klar, bei uns an der Bar! Im Austausch mit Hobbybrauern und Gästen kommen einem die verrücktesten Ideen, die wir auf unserer kleinen Anlage brauen können. Frisch gezapft zeigt sich die Begeisterung.
Was oder wo wärst ihr, wenn nicht in der Geschäftsführung der Brauerei?
Warum die Frage? Die Begeisterung fürs Bier steckt uns im Blut.
Wenn eure Brauerei Musik wäre, welche wäre es?
Ein Medley durch verschiedenste Stilrichtungen: traditionell und urchig, frisch und frech, funky und sweet – einfach süffig!
Herzlichen Dank, Michèle und Joël!